Die meisten zarten Gemüsepflänzchen mögen Kälte nicht besonders. Doch während sich Tomaten, Paprika und Co. noch auf der Fensterbank oder im Wintergarten die kleinen Wurzeln wärmen, dürfen Batavia, Radieschen und Kohlrabi schon nach draußen. Damit eine frostige Nacht aber nicht gleich die ganze Ernte vernichtet, gibt es dafür eine einfache Lösung: das Frühbeet mit Bio-Heizung.
Die Heizung im Frühbeet
Frühbeete halten die Wärme recht gut. Aber auch die muss irgendwo herkommen. Natürlich können Sie Ihr Beet mit Heizkabeln verdrahten. Es geht aber auch deutlich einfacher, natürlicher – und günstiger.
Wenn Sie schon mal einen Kompost umgesetzt haben, wissen Sie bereits: Da drin ist es immer schön warm. Und genau diesen Effekt können Sie sich auch beim Frühbeet zu Nutze machen. Verrottendes, organisches Material kann nämlich auch Ihr Beet beheizen. Dafür schachten Sie eine etwa 50 Zentimeter tiefe Grube im Beet aus oder nutzen alternativ ein Hochbeet. Die Grube bzw. das Hochbeet kleiden Sie mit Laub vom letzten Jahr oder mit Stroh aus und geben Ihr organisches Material hinein. Dann heißt es warten – etwa drei Tage lang.
Nach der Wartezeit verdichten Sie das organische Material noch einmal etwas. Je nachdem, wie tief Ihr Gemüse wurzeln wird, geben Sie darauf dann 15 bis 25 Zentimeter Gartenerde. Danach heißt es wieder warten.
Nach weiteren drei Tagen haben die Mikroorganismen im Beet angefangen, fleißig zu mampfen und dabei erste Wärme zu produzieren. Nun können Sie die jungen Gemüsepflanzen ins Beet setzen.
Damit die Wärme auch bleibt, wo sie soll, isolieren Sie das Beet am besten auch von außen. Setzen Sie den Frühbeetaufsatz direkt ins Beet, können Sie beispielsweise Laub rundherum aufhäufeln. Hochbeete lassen sich beispielsweise mit Wollfilzmatten, Schilf oder Pflanzenvlies dämmen. Matten oder Vlies helfen auch in frostigen Nächten, dass die Temperatur im Beet kuschelig warm bleibt. Einfach damit zudecken und morgens wieder aufdecken, wenn sich der Nachtfrost verzogen hat.
Keine Briketts für die Heizung
Ja, und was gebe ich jetzt in mein Frühbeet? Klarer Favorit: der bei Gärtnern nicht umsonst so beliebte Pferdemist. Frisch darf er für diesen Zweck sein, nicht zu nass und nicht zu trocken, mit etwas Stroh. So hat er den besten Heizwert.
Ebenfalls nicht schlecht: das Laub vom letzten Jahr mit den Resten vom vergangenen Gartenputz und mit Küchenabfällen. Verfeinert wird das Bakterienmenü mit etwas Hornmehl und schon heißt es: Bon Appetit, liebe Heizbakterien.
Wessen Nachbar Kühe statt Pferde auf der Weide stehen hat, der kann sich auch da bedienen. Kuhmist hat zwar einen schlechteren Heizwert als die Pferdeäpfel. Für warme Füße für Ihr Gemüse reicht es aber allemal.
Wichtig: Bis die Heizung volle Leistung bringt, dauert es etwa 14 Tage. Sensibelchen sollten Sie deshalb erst 14 Tage nach dem Befeuern Ihrer Beetheizung nach draußen setzen.