Die Komposterde oder auch Humus genannt, ist ein wichtiger Faktor zur Bodenverbesserung im Kleingarten und deshalb darf eine Kompostanlage im Kleingarten nicht fehlen. Die gesiebte Erde wird auf die fertig bearbeiteten Beete aufgebracht und eingeharkt. Dadurch werden unsere jungen Gemüsepflanzen und das Saatgut nach dem Keimen sofort mit den notwendigen Nährstoffen versorgt. Hat man einen sehr nährstoffarmen Boden, kann man in den Rillen für das Saatgut oder in den Pflanzlöchern für die jungen Pflanzen gesiebte Komposterde zusätzlich einstreuen.
In der trockenen und warmen Jahreszeit ist sie besonders wertvoll. Wer zu dieser Jahreszeit Stallmist in den Boden bringt, hat ein Problem. Dem Boden fehlt die anhaltende Feuchtigkeit. Eine Zersetzung von Stallmist findet bei Trockenheit nicht mehr statt. Im Gegenteil, es können sich Fäulnisnester bilden. Es werden die bodenverbessernden Bakterien abgetötet. Deshalb sollte man Stallmist grundsätzlich im Herbst untergraben.
Man kann sich eine Kompostanlage auf zwei Arten anlegen. Wer viel Humus braucht und den notwendigen Platz hat, kann sich seine Kompostanlage selber erstellen. Sie zu bauen ist heutzutage nicht schwer.
Man braucht dazu die notwendigen quadratischen Holzpfosten und Bretter für die gesamte Anlage. Die Bretter werden an den Pfosten auf drei Seiten auf Lücke angeschraubt. An der vorderen Seite werden je ein Pfosten vor den anderen Pfosten gesetzt. Der Abstand muss etwas mehr als die Brettdicke sein. Zwischen diesen Pfosten werden die Bretter lose von oben eingeschoben. Zwischen den Brettern gehören Abstandshalter oder man setzt ein Brett auf das andere und bohrt Löcher. Später kommt man an die fertige Komposterde, indem man die Bretter nach oben herauszieht und die Erde anschließend siebt.
Weitere praktische Ratschläge und Gartentipps für Kleingartenbesitzer und Anfänger finden Sie auf dem Gartenblog von Gerhard Minsel.
Das sollten Sie über eine Kompostanlage wissen!
Die zweite und einfachere Art ist der Kauf der fertigen Komposter. Hat allerdings auch kleine Nachteile. Fassungsvermögen ist begrenzt. Für einen großen Garten muss man schon zwei Boxen oder mehr aufstellen, um genügend Humus zu gewinnen. Die untere vordere Öffnungsklappe ist nicht sehr groß, wenn man den fertigen Humus herausholen und zum Gebrauch sieben will. Alle diese Komposter haben Deckel. Ist zwar gut gegen Geruch, aber man muss gerade in warmen Zeiten öfters Wasser zu geben, damit immer eine gewisse Feuchtigkeit vorhanden ist.
Beim Kauf ist zu beachten, dass diese Komposter einen Boden haben. Bei unten offenen Kompostern ist eine Betonplatte oder ähnliches zum Aufstellen erforderlich. Wird das nicht beachtet, hat man schnell Untermieter wie Mäuse oder Wanderratten im Komposter. Leider halten sie sich bei ihrer Futtersuche nicht nur an dem was der Komposter hergibt, sondern auch an alles Fressbare aus den Garten.
Die Bakterien haben es zwar gerne warm aber zu warm mögen sie es auch nicht. Und da ist das nächste Problem. Leider werden fast alle fertigen Komposter in schwarzer Farbe angeboten. Bei diesen Kompostern sollte man darauf achten, dass sie an einem Standort kommen, der nicht den ganzen Tag von der Sonne beschienen wird. Einmal heizen sie sich zu stark auf und die Feuchtigkeit geht auch sehr schnell verloren. Unter Bäumen oder eine Aufstellfläche mit Dach ist in diesem Fall günstig.
Was kann nun alles in den Kompost ?
Alle organischen Abfälle aus Küche und Garten. Heckenschnitt, Laub, Federn, Heilkräuter, Filtertüten mit Kaffee, Teebeutel ect. Dazu gehört auch der übriggebliebene Stallmist, der im Herbst nicht mit unter gegraben wurde. Auch Rasenschnittgut kann verwendet werden.
Allerdings sollte man beachten: Grobes Material muss vorher zerkleinert werden. Rasenschnitt muss so in Portionen zugegeben werden, dass immer genug Luft durch kann, da sonst eine extreme Wärme und Fäulnis entsteht. Dadurch werden die Bakterien abgetötet, die wir brauchen, um Komposterde zu erhalten.
Damit solche Fäulnis nicht entsteht, muss man eine Schicht grobes Schnittgut einbringen, dann eine Schicht Rasenschnitt und dann wieder eine Schicht grobes Schnittgut usw. So wird für eine gute Durchlüftung und Feuchtigkeit gesorgt. Bei einer offenen selbst gebauten Kompostanlage ist das zusätzliche Wässern gegenüber den gekauften Kompostern nicht zwingend notwendig, da ja durch den Regen der Wasserhaushalt stimmt.
Natürlich würde auch da die Oberfläche bei direkter Sonneneinstrahlung austrocknen.
Dem kann man vorbeugen, indem man gleich den richtigen Standort wählt. Vorteilhaft ist es, die Kompostanlage im Schatten eines Baumes oder großen Buschs anzulegen. Ist so ein Standort nicht vorhanden, kann man sich mit einer ganz einfachen Maßnahme helfen.
Man bedeckt den Komposthaufen mit einer Schicht Gartenerde, streut Kürbiskerne auf diese Schicht und deckt sie mit Erde ab. Natürlich brauchen sie am Anfang Wasser zum Keimen wie jede Pflanze. Nachdem sie aufgegangen sind und sich ausgebreitet haben, kann auch das zusätzliche Gießen weniger werden.
Diese Kürbispflanzen wachsen da besonders gut und durch ihr großes Blattwerk schützen sie noch zusätzlich vor dem Austrocknen.
Keine Angst, dadurch werden dem Kompost keine großen Mengen an Nährstoff entzogen. Die oberste Schicht ist ja noch gar nicht richtig zersetzt. Sie wird ja erst zu Humus wenn sie in den untere Teil des Kompost gelangt.
Das geschieht ja fast automatisch, wenn man von unten im kommenden Frühjahr fertigen Humus zum Sieben heraus nimmt und die nach dem Sieben übrig gebliebenen Bestandteile wieder in die Kompostanlage zurück gibt. Zusätzlich werden ja immer wieder neue Abfälle von oben hinzu kommen.
Was darf auf keinen Fall in den Kompost ?
Jegliche Unkräuter, Baumschnitt der mit Krankheiten befallen ist, z. B. Monilia Spitzendürre. Tomatenpflanzen die in feuchten Jahren an der Braunfäule erkrankt sind. Blätter der Birnenbäume, die eventuell mit den gefürchteten Birnengitterrost befallen sind. Blätter von Pfirsichbäumen, die die Kräuselkrankheit hatten. Auch Blätter der Johannisbeere, die vor der Fruchtreife oder kurz danach abfallen. Sie haben die Blattfallkrankheit.
Diese Krankheitserreger verrotten nicht und werden somit mit der fertigen Komposterde wieder dem Boden zugeführt. Hier hilft nur verbrennen oder dem Hausmüll zum Verbrennen mitgeben.
Zusätzliche kleine Tipps über Garten, Blumen, Kräuter und vieles mehr finden Sie auf der
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Ich kann nur bestätigen dass ein eigener Komposthaufen im laufe der Zeit wirklich lohnenswert wird. Ab dem zweiten / dritten Jahr hat man regelmäßig fruchtbaren Humus für seine Beete kostenlos parat.
Wenn man dagegen sieht was sich in gekauftem Humus wieder findet. Plastikreste, rostige Nägel, Plastikfetzen, etc.
Leute, stellt euren eigenen Humus her!