Jahr für Jahr bevölkern Maulwürfe deutsche Gärten. Sehr zum Ärger der Besitzer, denn die großen braunen Erdhügel machen Rasenflächen schnell unansehnlich. Inzwischen bietet der Handel eine Vielzahl an Geräten, die Maulwürfe vertreiben sollen. Allerdings wirken diese nur kurzzeitig. Zwei 14-Jährige Schüler wissen nicht nur warum, sie haben auch eine effektive Maulwurfscheuche entwickelt, um die kleinen Wühler endgültig aus dem Garten zu vertreiben.
Handelsübliche Geräte senden ein bestimmtes Tonsignal in den Boden, um damit den Maulwurf zu verscheuchen. Das soll ihn stören und er soll sich so aufmachen in ruhigere Gebiete. Das Problem dabei ist, Maulwürfe gewöhnen sich an den Ton und irgendwann stört er sie nicht mehr. Sie kommen zurück. Eine Beobachtung, die der Onkel von Felix Nolte machte und sein Leid mit dem unliebsamen Gartenbesucher seinem Neffen demonstrierte. Der machte sich Gedanken, erforschte das Leben der kleinen Störenfriede und machte sich gemeinsam mit seinem Freund Conrad Ullrich daran, eine Lösung zu finden, die funktioniert.
Eine Idee für Unternehmen
Nach drei Jahren Entwicklungszeit im Schülerzentrum an der Parkstraße war sie fertig, die Maulwurfscheuche. Auch sie sendet Töne ins Erdreich. Allerdings in unterschiedlicher Frequenz, die zufällig ausgewählt wird. Hinzu kommen Vibrationen, alles samt Dinge, die Maulwürfe hassen und vor denen sie sich zurückziehen. Die Tatsache, dass die Art des Störgeräuschs sich ständig ändert führt dazu, dass der Maulwurf sich daran auch nicht gewöhnen kann und damit die Lust verspüren würde, irgendwann wieder zum Ort der Störquellen zurückzukehren.
Mit ihrer Entwicklung haben es die Schüler inzwischen weit gebracht. So nahmen sie an einigen regionalen und landesweiten Wettbewerben von „Jugend forscht“ teil und präsentierten auch im Feldversuch in einem Freibad und auf einer Schießanlage bereits, dass die Erfindung funktioniert. Dabei liegen die Produktionskosten bei rund 40 Euro. Die Reichweite beträgt 15 Meter. Aufgrund der Teilnahme bei „Jugend forscht“ ist es den beiden Erfindern nicht mehr möglich, ein Patent auf das Gerät anzumelden. Trotzdem hoffen sie, damit vielleicht Firmen einen Anreiz zu geben, neue und effektive Maulwurfscheuchen herzustellen.
Quelle: www.hna.de
Hallo Redaktion,
glücklicherweise wird hier eine Methode beschrieben, die den Maulwurf nur „verscheucht“. Grundsätzlich steht der Maulwurf unter Schutz und darf nicht getötet werden. Leider interessiert das viele Gärtner nicht! Das ist traurig.
Ich selbst akzeptiere einen Maulwurf im Garten aus Überzeugung. Der Nutzen übertrifft den „Schaden“. Eigentlich stören sich die Leute nämlich nur an den Haufen.
Der Maulwurf lockert den Boden auf natürliche Weise auf. Wasser und Luft gelangen so ohne eigene Arbeitsleistung in tieferes Erdreich. Das ist wichtig.
Zudem frisst er entgegen weitläufiger Annahme keine Pflanzenknollen oder Gemüse sondern ausschließlich Insekten und kleinere Beutetiere. Dazu gehören viele Schädlinge die wirklich für Schäden an Gemüse, Blumenzwiebeln und Wurzeln sorgen.
Ich kann nur jedem empfehlen einen Maulwurf (mehr werden es meistens eh nicht) im Garten zu akzeptieren. Vielleicht können Sie mal einen Artikel zu nützlichen Bewohnern des Gartens verfassen. Ich vermisse das in den Gartenblogs. Es geht immer nur darum den Garten von Getier zu befreien anstelle eine für beide Seiten sinnvolle „Kooperation“ einzugehen.
Inge Frey, Neu-Ulm
Hallo liebe Frau Frey,
wir danken Ihnen sehr für Ihren Kommentar und teilen ganz Ihre Meinung. Im November letzten Jahres haben wir genau dazu einen Beitrag verfasst: „Den Maulwurf als Nützling betrachten„. Unserer Meinung nach gehören zu einem Garten auch seine Bewohner 🙂
Viele Grüße nach Neu-Ulm
sendet Ihnen die GartenKayser-Redaktion