Was klingt wie ein Märchen, ist im Falle der Hammamelis Wirklichkeit. Sie ist eine ganz besondere Nuss, eine Zaubernuss und nicht nur wegen ihres ungewöhnlichen Namens äußerst beliebt unter Gärtnern.
Rein botanisch betrachtet gehört die Hammamelis zur Familie der Hamamelidaceae, was übersetzt so viel bedeutet wie Zaubernussgewächse. Dabei hat die unkomplizierte Pflanze mit echten Nüssen rein gar nichts zu tun. Essen kann man sie nämlich nicht und Früchte hat sie auch keine. Dafür trägt sie in der kalten Jahreszeit wunderschöne zarte Blüten und verzaubert damit den ganzen Garten. Verwandt ist die Hammamelis mit dem Amberbaum und dem Eisenholzbaum. In Japan ist die Zaubernuss so beliebt, dass nicht nur ihre Blütenpracht bewundert wird, sondern auch die Äste selbst. Aus ihnen entstehen bis heute Wünschelruten. Und die sollen ja Glück bringen, ganz ohne faulen Zauber.
Bei starkem Frost bestens geschützt
Das Geheimnis der Blütenpracht liegt in ihrer Aussaat. Die Hammamelis bildet eine Fruchtkapsel und trägt diese mehr als ein Jahr bei sich. Irgendwann verschießt sie dann ihren Samen und schafft dies über eine Strecke von zehn Metern. Das ist fast rekordverdächtig. Einmal aufgeblüht halten sich die fadenartigen Blüten fast den gesamten Winter lang. Sie können orange, rot oder gelb strahlen und damit den Garten auch im Winter zu einem echten Paradies werden lassen. Bei zu starkem Frost rollen sich die Blüten ein, um sich dann bei der nächsten Sonne wieder zu öffnen. Auf diese Weise überstehen sie selbst starke Kälte ohne Probleme. Die Blütezeit der Hammamelis beginnt bereits im Herbst und zieht sich dann bis weit in den Winter hinein, je nach Art und Standort. Kein Wunder also, dass dieses ungewöhnlich schöne Wintergewächs sehr beliebt ist unter allen, die sich auch in den kalten Monaten über wunderschöne Farbtupfer in den Beeten freuen wollen und die graue Gartentristesse leid sind.
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